Aber dieses Mal jagte der Steinbock nicht seinen Spielkameraden auf der Schaukel hinterher, sondern war auf der Suche nach einer inneren Freundschafts Expedition.
Der Anstieg war mit selbstkritischen Kieselsteinen und perfektionistischen Felsbrocken übersät. Jeder Schritt schien eine Belastungsprobe zu sein, aber unser Steinbock, der ein Fleißbündel war, nahm die Herausforderung mit einer Mischung aus Entschlossenheit und einem Hauch von Sturheit an.
Unterwegs traf er auf kosmische Wesen, die sich als himmlische Spielkamerad*innen und Wegbegleiter*innen verkleideten. Sie waren nicht die typischen Kindergartenfreunde, sondern Weisheiten, die spielerisch verpackt waren. "Hallo, Cap! Sei nicht so streng mit dir. Male ab und zu auch mal außerhalb der Linien und Excel-Tabellen!"
Während der Steinbock fleißig weiter und weiter aufstieg, enthüllte der Berg kosmische Affirmationen am Sternenhimmel.
- "Du bist einzigartig und wundervoll, genau so, wie du bist.”
- “Sei stolz auf deine Ecken und Kanten , denn sie macht dich zu etwas ganz Besonderem.”
- “Du musst nicht perfekt sein. Mach auch mal eine Pause.”
- “Sei lieb zu dir.”
Der Steinbock konnte nicht anders, als über diese himmlischen Notifications zu schmunzeln. Entsprach das doch gar nicht seiner Natur…
Er ging also weiter. Und dann, auf dem Gipfel, geschah etwas Magisches. Anstelle eines Einzelkämpfer-Siegestanzes fanden sich lauter Steinböcke in einer fröhlichen Gruppe wieder, sie umarmten ihr gegenwärtiges Ich, spielten Himmel und Hölle mit Lektionen in Selbstmitgefühl und kicherten gemeinsam in der Wonne ihrer Selbsterkenntnis.
Der Berg, der einst als unüberwindbare Herausforderung galt, verwandelte sich in einen Gipfel der Freundschaft. Unser Steinbock, der nun zum Entdecker der Selbstfreundschaft gekrönt wurde, schaute sich um und stellte fest, dass die Steinböcke nicht allein waren.
Die kosmischen Winde flüsterten: "Entspann dich, Cap! Du hast den Berg der Selbstfreundschaft erklommen. Klopf dir mal auf die Schulter und sei zufrieden!"
Die Moral von der Geschichte? Nimm deine Macken in den kommenden Wochen an, schmunzle über deine Fehler und sei nachsichtig mit dir. Schließlich ist der/die beste Freund*in, den du auf dieser Reise des Lebens haben kannst, derjenige/diejenige, der/die dich im Spiegel anschaut. Mach’s wie der Steinbock aus unserer Geschichte und wandle ab jetzt Hand in Hand durchs Leben - mit deinem/deiner neu gefundenen Freund*in - dir selbst.
Zum Schluss haben wir noch ein paar Tipps, wie du Selbstfreundschaft auch praktizieren kannst - ohne auf einen Gipfel zu kraxeln.
Achtsamkeit: Sei im gegenwärtigen Moment präsent. Achtsamkeit hilft dir, negative Gedankenmuster zu erkennen und sie sofort zu stoppen, bevor sie sich festsetzen. Dabei helfen Meditationen und auch Atemübungen, dich immer wieder mit dir zu verbinden.
Selbstakzeptanz: Nimm dich voll und ganz selbst mit all deinen Stärken und Schwächen an. Niemand ist perfekt, und das ist völlig in Ordnung. Sei nachsichtig und lieb mit dir selbst und erkenne an, dass Fehler zu unserem menschlichen Dasein gehören.
Positive Selbstgespräche: Ersetze negative Selbstgespräche durch positive. Sei dein eigene/r unterstützende/r Freund*in oder besser noch: dein Cheerleader! Sprich freundlich und ermutigend zu dir selbst, wie du es bei einem/einer guten Freund*in tun würdest.
Grenzen setzen: Respektiere deine eigenen Grenzen und lerne, "Nein" zu sagen, wenn du es brauchst. Selbstfreundschaft beinhaltet auch, sich selbst zu schützen und sich nicht zu überfordern. Hier haben wir dir nochmal eigens zu diesem Thema einen Artikel verlinkt.
Selbstfürsorge: Nimm dir Zeit für Aktivitäten, die dir Freude bereiten und dich entspannen. Das kann Sport, Lesen, Musik hören oder einfach nur in der Natur spazieren gehen sein. Finde heraus, was dir guttut und mache es zu einem festen Bestandteil deines Alltags. Frag dich: Wobei vergesse ich die Zeit?
Community suchen: Umgebe dich mit positiven Menschen, die dich unterstützen und inspirieren. Der Austausch kann helfen, dich nicht bei allem allein auf weiter Flur zu fühlen. Wir müssen außerdem nicht immer alles alleine können.
Professionelle Hilfe: Wenn du Schwierigkeiten hast, Selbstfreundschaft zu praktizieren, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein/e Therapeut*in oder Coach kann dich dabei unterstützen, positive Veränderungen vorzunehmen. Auch hier nochmal: Wir müssen nicht alles alleine können.
Selbstfreundschaft als fortlaufenden Prozess sehen: Selbstfreundschaft ist keine einmalige Sache, sondern ein fortlaufender Prozess. Sei geduldig mit dir selbst und erkenne an, dass es Höhen und Tiefen geben wird. Wie in jeder guten Freundschaft auch. Das schweißt zusammen.
Und? bist du schon ein/e gute Freund*in für dich? Wir sind gespannt, wie du für dich Selbstfreundschaft kultivierst. Erzähl uns gern in den Kommentaren davon.