Oder das Homeoffice einem stressigen Meeting. Der innere Herbst betont eher deine introvertierten, sensiblen, feinfühligen und emotionalen Facetten. Wie nach einem aufregenden, lebendigen Sommer, bist du gesättigt von neuen Erfahrungen und Eindrücken, aufgeladen mit Licht und Wärme. Nach dieser Zeit des äußeren Aufblühens tut es gut, sich wieder mehr auf sein Inneres zu besinnen.
Bleibst du hingegen noch stark im Außen und kosten dich berufliche wie persönliche Anforderungen viel Energie, kann das zu Spannungen führen. Besonders vor der Periode wird es anstrengender, Erwartungshaltungen gerecht zu werden, die nicht mit deiner Energie resonieren.
Zeit für Entschleunigung
Indem du deiner Energie und deinen Bedürfnissen mehr Beachtung schenkst, synchronisierst du dich mit deinem Zyklus. Nimm den Druck raus, immer gleich produktiv und leistungsfähig sein zu müssen. Lasse weniger äußere, lineare Strukturen über dein Sein und Tun bestimmen und bleibe in deinem Rhythmus. In der Ruhe und Entschleunigung offenbaren sich die Kräfte dieser Phase: deine Weisheit und Intuition.
Versuchen wir hingegen, das Energieniveau des inneren Sommers zu halten, empfinden wir die prämenstruelle Phase und Periode als Störfaktoren. Wir pushen uns und greifen, um Energietiefs auszugleichen, zu Stimulanzien wie Kaffee und Süßigkeiten. Was genau das Gegenteil bewirkt: nämlich, dass unser Energielevel noch mehr schwankt.
PMS und menstruelle Beschwerden sind die Folge und verstärken den Frust über den eigenen Körper. Mache dir aber bewusst: nicht dein Körper arbeitet gegen dich, sondern möglicherweise du gegen ihn, wenn du dich den zyklischen Veränderungen nicht anpasst.
Im inneren Herbst durchläufst du verschiedene hormonelle Veränderungen, die Energie, Stoffwechsel und Stimmung beeinflussen. Du bist in einem permanenten Wandel.
Stell dir die Zeit vor Eisprung und Periode als zwei gegenüberliegende Pole vor. Beide haben einen gegensätzlichen Charakter. Es ist also ganz natürlich, wenn auch du eine Veränderung deiner Persönlichkeitsanteile spürst.
Progesteron, das Haupthormon der Lutealphase, wirkt vor allem beruhigend. Es macht dich feinfühliger und emotionaler, aber auch vorsichtiger und ängstlicher. Im Falle einer Befruchtung hält es dich so davon ab, diese zu gefährden. Dinge, die du wegen des Hormon-Highs zuvor als weniger störend empfunden hast, triggern dich nun möglicherweise. Besonders, wenn sie nicht dir, deinen Werten und Bedürfnissen entsprechen.
Die beruhigende Wirkung des Progesteron verlangsamt auch die Verdauung. Gleichzeitig erhöht es Körpertemperatur und Stoffwechsel, sodass du mehr Hunger hast. Der Körper benötigt mehr Energie und erhöht die Nährstoffaufnahme nach dem Eisprung für eine potentielle Befruchtung.
PMS – ein Ungleichgewicht als Folge des modernen Lebensstils
Bevor sie vor der Periode absinken, agieren Progesteron und Östrogen nochmal gemeinsam. Ihr Verhältnis zueinander ist entscheidend. Ist es verschoben, kommt es zu PMS.
PMS wird oft mit der Lutealphase gleichgesetzt, weil es so häufig vorkommt. 80 Prozent aller Frauen sind davon betroffen. Der Mythos, diese Beschwerden gehören zum Zyklus und zum Frau-Sein dazu, stimmt glücklicherweise nicht. Du musst nicht jeden Monat leiden!
Akne, Blähungen, schmerzende Brüste, Verstopfung, Krankheitsgefühl, Erschöpfung, schlechte Konzentration und depressive Verstimmung sind Zeichen, dass deine Hormone nicht im Gleichgewicht sind.
Anstatt die Symptome zu bekämpfen, wollen wir die Ursachen dafür auf natürliche Weise an der Wurzel packen. Verantwortlich für Dysbalancen sind u.a. die Pille, Stress, Umweltgifte, falsche Ernährung, Nährstoffmangel und stille Entzündungen. Auch das Alter spielt eine Rolle. Ab 35 verändert sich der Hormonhaushalt langsam und in der Perimenopause verringern sich die Eisprünge. Das führt dazu, dass der Körper weniger Progesteron produziert und Östrogen die Führung übernimmt – mit Folge von PMS. Auch übermäßiger Fitnesswahn, Diäten, Alkoholkonsum und Essstörungen versetzen den Körper in Stress, der das Hormongleichgewicht stört.