Daher ist es natürlich kein Zufall, wenn uns in den letzten Wochen viele Déjà-vus begegnet sind. Vielleicht hast du dich gefragt, warum sich schon wieder Dynamiken wiederholen, von denen du dachtest, dass du sie bereits hinter dir gelassen hast und warum sich bestimmte Gefühle zeigen, die so vertraut und zugleich so schmerzhaft sind. Doch dieser Vollmond schubst uns nicht einfach nur in Richtung Vergangenheit, sondern er fordert etwas ganz bestimmtes von uns, nämlich dass wir die Verantwortung dafür übernehmen, dass wir seit einiger Zeit in unseren Verbindungen im Kreis gehen. Wenn du dir jetzt nicht kräftig die Augen reibst und dir eingestehst, dass du in einer Wiederholungsschleife hängst, dann verpasst du die langersehnte Chance, endlich einen Schlussstrich zu ziehen. Natürlich kannst du in dieser unbefriedigenden Beziehung verharren, natürlich kannst du dein Herz weiter verschließen, natürlich kannst du dir weiter vormachen, dass alles gut ist, wie es ist, natürlich kannst du dich mit dem Vorwand vertrösten, dass du doch nicht so egoistisch sein kannst. Doch was glaubst du, wo du dich dann bei der nächsten Rückläufigkeit von Venus wiederfindest?
Ergreife die Chance dieses Vollmonds und übernimm die Verantwortung dafür, die Muster zu erkennen, die sich so hartnäckig in deinem Inneren eingenistet haben. Und dann? Dann durchbrich sie!
Ich kann dir gar nicht sagen, wie krass ich es finde, dass Venus als Herrscherin der Waage genau am Tag des Vollmonds in der Waage wieder direktläufig wird. Was ist das denn bitte für ein Timing?! Ich staune nicht schlecht. Und ich kann dir sagen: Das ist groß. Großes Kino. Kosmisches Gänsehaut-Spektakel.
Denn als Herrscherin dieses Vollmonds kommt Venus eine besondere Rolle zu und es wirkt fast so, als würde der Kosmos uns mit aller Deutlichkeit darauf hinweisen wollen:
Wir stehen an einem Wendepunkt. Und zwar an einem, der alles verändern kann.
Was willst du mitnehmen und was endlich hinter dir lassen?
Was darf bleiben, in deinen Beziehungen, in deinem Herzen, in deiner inneren Wahrheit?
Und was passt nicht mehr zu dem Menschen, der du inzwischen geworden bist?
Wenn Venus am 13. April direktläufig wird, dann kehrt sie nicht einfach zur „Normalität“ zurück. Sie löst ein inneres Signal in uns aus. Ein Neubeginn auf Herzensebene.
Sie fügt all das, was wir während ihrer Rückläufigkeit erkannt, gefühlt, hinterfragt und vielleicht auch schmerzhaft durchlebt haben, zusammen. Die Zeit der Rückläufigkeit war kein Rückschritt, sondern eine innere Aufarbeitung. Eine Einladung, all das zu betrachten, was unter der Oberfläche wirkt: unerledigte Emotionen, alte Geschichten, Verletzungen, die wir längst überwunden glaubten und vor allem die Art und Weise, wie wir uns selbst begegnen, wenn es um Liebe, Vertrauen und Nähe geht.
Eine tiefe, innere Wende
Jetzt, da Venus wieder vorwärts geht, wird sichtbar, was sich verändern darf. Was du hinter dir lassen musst, damit du dich in Herzensangelegenheiten weiterentwickelst, damit du ein neues Level von Verbindung, Wahrhaftigkeit und innerem Gleichgewicht erreichen kannst. Doch rund um den Vollmond kann es noch einmal richtig intensiv werden. Da möchte ich dir nichts vormachen und wahrscheinlich merkst du das auch schon seit letzter Woche. Schau dir auch gern die Aufzeichnung des letzten Astro Talks an, darin habe ich ausführlich über den Vollmond in der Waage gesprochen und auch darüber, wie du dich am Besten durch diese Energien navigieren kannst. Rund um den Vollmond am 13. April kann es zu Konfrontationen kommen, und zwar mit alten Mustern, mit Schutzstrategien, mit Beziehungen, in denen du dich selbst verloren hast. Denn dieser Vollmond hat den kosmischen Auftrag, all das in dein Bewusstsein zu heben, er bringt sinnbildlich Licht ins Dunkel, um dir die Augen zu öffnen und dich dabei zu unterstützen, künftig einen neuen Weg zu gehen.
Er zeigt dir, wo du noch an der Vergangenheit festhältst, nicht nur an Menschen oder Situationen, sondern an inneren Programmen, die sich wieder und wieder abspielen. Und ja, so schmerzhaft manche dieser Muster auch sind: Ein Teil von dir hält sie fest.
Vielleicht, weil sie dir vertraut sind.
Vielleicht, weil das Drama dir ein Gefühl von Lebendigkeit gibt.
Vielleicht, weil du Angst davor hast, was dir bleibt, wenn du sie ziehen lässt.
Doch jetzt - genau jetzt - bist du eingeladen, ehrlich mit dir selbst zu sein: Welcher Teil in dir hält die Wiederholungsschleifen aufrecht? Welcher Teil von dir hat Angst davor, sie aufzugeben und eine völlig neue Strategie zu wählen, eine die auf Verbindung, Authentizität und Hingabe beruht?
Zwischen Harmonie und Wahrheit: Der Mut, dich zu zeigen
Gerade jetzt erleben wir eine innere Spannung zwischen zwei gegensätzlichen Kräften: dem Bedürfnis nach Harmonie und der Sehnsucht nach Wahrheit. Zwischen Anpassung und Echtheit. Zwischen dem Wunsch, den äußeren Frieden zu wahren und dem tiefen Verlangen, in unserer Wahrheit gesehen zu werden. Die Waage wägt ab, vermittelt und sucht das Gleichgewicht, doch oft um den Preis des Schweigens. Um den Preis der eigenen Wahrheit. Ihr gegenüber steht der Widder: roh, ehrlich, impulsiv. Er kennt kein Taktieren. Er sagt, was ist. Er zeigt sich gefühlsecht, ehrlich und unverblümt. Und genau diese Energie wird jetzt aktiviert. Denn nur einen Tag vor dem Vollmond trifft die Sonne im Widder auf Chiron, dem verwundeten Heiler, und bildet mit ihm eine Konjunktion.
Diese Konjunktion wirft ein grelles Licht auf unsere empfindlichsten Stellen: auf jene Wunden, die uns beigebracht haben, leise zu sein. Gefühle zu verstecken. Uns zurückzuhalten, um nicht verletzt zu werden. Es ist ein Moment, in dem sichtbar wird, wo wir uns klein machen, obwohl etwas in uns nach Ausdruck ruft. Wo wir schweigen, obwohl etwas in uns darauf drängt, gehört zu werden.
Doch genau in diesem Selbstschutz liegt oft die tiefere Wunde.
Denn wenn wir uns zurückhalten, verlieren wir uns selbst, Stück für Stück.
Frage dich also:
✦ Wo in deinem Leben zögerst du noch, ehrlich zu sein aus Angst vor der Antwort?
✦ Wo verharrst du in der Ungewissheit, obwohl du längst weißt, dass du Klarheit brauchst?
✦ Wo wartest du ab, obwohl dein Herz längst eine Frage formuliert hat?
Unklarheit ist ein stiller Zerfall. Sie kostet Energie, nährt das Kopfkino, hält uns fest in einer Zeitschleife aus Vermutungen und Angst. Doch wahre Befreiung kommt durch Klarheit. Und Klarheit braucht Mut. Den Mut, die Kontrolle loszulassen und die andere Person wirklich entscheiden zu lassen. Für uns. Oder gegen uns.
Es ist Zeit, dass wir aufhören zu spekulieren.
Und anfangen zu sprechen.
Haben wir in den letzten zwei Jahren nicht dazugelernt? Es sah doch schon so gut aus, so viele Etappenziele konnten wir verbuchen. Und doch hat uns die rückläufige Venus in den letzten Wochen noch einmal sehr deutlich gezeigt, wo wir nach wie vor still sind, lieber auf Harmonie setzen, um ja nicht in alten Verletzungen getriggert zu werden.
Verletzungen, die Chiron uns gerade bewusst macht. Verletzungen rund um unsere Werthaftigkeit, unsere Verletzlichkeit, wenn wir uns wahrhaftig zeigen, sagen, was wir fühlen und die Macht abgeben. Denn wenn wir sagen, was wir uns wünschen, hat die andere Person die freie Entscheidung, zu sagen, dass sie etwas anderes will und im schlimmsten Fall verlässt sie uns. Das ist das Risiko, der Preis den wir für die Ehrlichkeit zahlen. Und zugleich ist es auch das Beste für uns und für die Beziehung. Schließlich ist das Leben ein ständiges Kommen und Gehen. Und wenn zwei Menschen unterschiedliche Dinge wollen und sie daher nicht mehr in dieselbe Richtung gehen, dann ist es gesund und befreiend, loszulassen.
Loslassen heißt nicht, dass die Liebe verschwindet. Es heißt auch nicht, dass man einander für immer verliert. Aber es heißt, zu erkennen, dass man in diesem Moment nicht gemeinsam weitergehen kann und diesen Umstand nicht zu bekämpfen, sondern zu würdigen. Es ist ein Akt der Liebe, und vor allem der Selbstliebe, zu sagen: Weil ich dich liebe, lasse ich dich los. Weil ich weiß, dass wir zwei Seelen sind, die hier sind, um Erfahrungen zu machen und wenn du nun Erfahrungen ohne mich machen musst, um dein Potenzial zu verwirklichen, verstehe und akzeptiere ich das und gebe dich frei, sodass auch ich frei sein kann.