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Spiritueller Lifestyle
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14.3.2022

Mein hochsensibles Kind

Was Eltern ĂŒber HochsensibilitĂ€t wissen sollten.
Phi mit Team

Auf dem Weg zum Kindergarten entdeckt mein 2-jĂ€hriger Sohn viele Dinge, vor allem die Scheune an der wir vorbeilaufen, fasziniert ihn. „Warum hat es dort keine Fenster? Da ist es doch dunkel, da können keine Menschen wohnen, oder? Ich glaube Mama, da wohnen Maschinen.“ WĂ€hrend er noch aufmerksam die Scheune betrachtet, zuckt mein Sohn zusammen und packt meine Hand ganz fest: „ Was ist das fĂŒr ein lautes GerĂ€usch?“ Ich schaue mich verwundert um, lautes GerĂ€usch? Ah, einige Straßen entfernt fĂ€hrt ein Motorrad vorbei, das hĂ€tte ich gar nicht registriert. Mein Sohn wird erst wieder ruhig als das MotorengerĂ€usch schon lĂ€ngst wieder verschwunden ist. Im Kindergarten angekommen, bleibt mein Kleiner am Eingang stehen und schaut sich gedankenverloren um. Die Erzieherin und ich wundern uns, warum er denn nicht wie sonst hineinlĂ€uft. Irgendwann fragt mich mein Sohn völlig aus dem Konzept gebracht: „ Mama, warum ist denn die Matte fĂŒr die Schuhe auf der anderen Seite?“ Ja, tatsĂ€chlich, die Schuhmatte liegt auf der anderen Seite. Wieder eine "Kleinigkeit" die mir selber nicht aufgefallen ist, ĂŒber die ich mir ĂŒberhaupt keine Gedanken gemacht hĂ€tte. FĂŒr meinen Kleinen stellt diese Abweichung von seiner NormalitĂ€t eine große Sache dar.

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Erst nach langem ErklĂ€ren und dem gemeinsamen Betrachten der Schuhmatte auf der falschen Seite lĂ€sst sich mein Sohn dazu bewegen, hineinzugehen. Als Eltern eines hochsensiblen Kindes versuchen wir jeden Tag bewusst innezuhalten und uns klarzumachen, wenn es fĂŒr uns wieder nicht schnell genug geht und wir ungeduldig werden, was HochsensibilitĂ€t bedeutet: jeden Tag, jede Stunde, jede Minute nimmt das Gehirn unseres Sohnes viel mehr Reize und Informationen auf als das anderer Kinder. Im Alltag achten hochsensible Kinder oft auf unzĂ€hlige Dinge, registrieren kleinste VerĂ€nderungen und erkennen winzige Details, die anderen in der Regel nicht auffallen. Oft stellen sie auch außergewöhnlich kluge Fragen, sodass sich viele Eltern nicht erklĂ€ren können, was in den Kindern vor sich geht. Hochsensible Kinder sehen, hören, riechen und fĂŒhlen stĂ€rker und intensiver als ihre nicht hochsensiblen Altersgenossen. Auch die Reaktionen auf Ă€ußere Faktoren wie grelles Licht, laute GerĂ€usche, starke GerĂŒche, WĂ€rme und KĂ€lte, Hunger und Durst oder auch VerĂ€nderungen in vertrauten AblĂ€ufen oder auf Druck sind viel heftiger und ausgeprĂ€gter. Wissenschaftlich erforscht wurde, dass das Nervensystem der meisten Menschen eine Art Filter hat, der wichtige von unwichtigen Informationen trennt. Bei Hochsensiblen scheint es diesen Filter so nicht zu geben. Sie werden auch als „VielfĂŒhler“ bezeichnet. Wozu das fĂŒhrt, kann sich jeder vorstellen: Irgendwann ist die Grenze erreicht und das Gehirn ist ĂŒberfordert. Denn die FĂ€higkeit mehr SinneseindrĂŒcke aufnehmen zu können bedeutet gleichzeitig, mehr SinneseindrĂŒcke verarbeiten zu mĂŒssen. Das Ergebnis ist eine schnellere Überreizung durch zu viele ungefilterte Informationen. Auf diese Überreizung reagieren die Kinder hĂ€ufig mit Aggression oder RĂŒckzug, um sich zu schĂŒtzen.

Es ist nicht immer einfach, auf die BedĂŒrfnisse von hochsensiblen Kindern passend zu reagieren. Damit ĂŒberhaupt eine solche Reaktion erfolgen kann, ist es wichtig, sein Kind wirklich kennenzulernen. Um sein Kind kennenzulernen, muss man es beobachten und ganz fĂŒr das Kind da sein. Im Alltag werden oft viele Dinge nebenher erledigt, sei es aufrĂ€umen, kochen, am Smartphone Zeit verbringen, etc. Jedoch ist es unerlĂ€sslich, nicht nur in der NĂ€he zu sein, sondern voll und ganz da zu sein und sich auf das Kind einzulassen. Oft sind es nur kleine Gesten oder eine verĂ€nderte Mimik, mit der uns das Kind zeigt, wie es ihm geht und was es braucht. Anfangs fĂŒhlt man sich bisweilen wie ein SeiltĂ€nzer, der auf einem schmalen Seil versucht die Balance zu halten. Auf der einen Seite möchte und muss man sein Kind an andere Menschen und ungewohnte Situationen gewöhnen. Auf der anderen Seite sollte dies nicht in einer völligen Überforderungssituation und ReizĂŒberflutung enden.

Im Laufe der Zeit können Eltern durch das Kennenlernen ihres Kindes immer besser einschĂ€tzen, wie das Kind auf verschiedene Situationen reagiert und somit in der Gestaltung der Tages-bzw. Freizeitplanung möglichst wenige herausfordernde Situationen hintereinanderlegen. Oft ist der „normale“ Kindergarten- oder Schultag fĂŒr hochsensible Kinder bereits anstrengend genug.

FĂŒr die Entfaltung der besonderen Gabe hochsensibler Kinder spielen auch Raum und Zeit eine bedeutende Rolle. Sie haben ihr eigenes Tempo und benötigen ausreichend Zeit und Raum fĂŒr Ruhepausen. Durch die Flut der tĂ€glichen Informationen brauchen hochsensible Kinder trotz einer in der Regel sehr raschen Auffassungsgabe lĂ€nger, um gewonnene Erkenntnisse umfassend zu verarbeiten. Dies liegt in der tiefen und vielschichtigen Verarbeitung von Informationen, die auf mehreren Ebenen des Gehirns geordnet und komplex verknĂŒpft werden.

Wie kann man als Eltern sein Kind unterstĂŒtzen?

Dazu eine kleine Hilfestellung, da es das Pauschalrezept fĂŒr den Umgang mit hochsensiblen Kindern nicht gibt:

  • je gelassener und klarer die Eltern sind, desto entspannter kann das Kind sein. Hier sind die Eltern gefragt, sich selbst zu reflektieren.ein strukturierter Alltag und Rituale geben dem Kind Sicherheit, so wird der Tagesablauf ein StĂŒck weit vorhersehbar und es mĂŒssen nicht stĂ€ndig neue Impulse verarbeitet werden.
  • ‍
  • LĂ€uft beispielsweise das Zubettgehen jeden Tag anders ab, ist das ein zusĂ€tzlicher Reiz, der ein hochsensibles Kind ĂŒberfordern kann. Durch die Strukturierung des Alltags findet das Kind einen Rahmen, in dem es sich frei bewegen und wohlfĂŒhlen kann, ohne sich stĂ€ndig aufs Neue entscheiden zu mĂŒssen.
  • ‍
  • das Kind in seinem GefĂŒhl abholen, damit es sich verstanden und angenommen fĂŒhlt. Das funktioniert auch schon im Kleinkindalter, indem der jeweilige GefĂŒhlszustand fĂŒr das Kind formuliert wird, z.B. „jetzt Ă€rgerst du dich“ oder „du bist traurig“.
  • ‍
  • das Kind im Umgang mit Intuition und Empathie unterstĂŒtzen, da sich hochsensible Kinder oft die Sorgen anderer aufladen und zu eigen machen und helfen die Verantwortung zu begrenzen: „Darum kĂŒmmern sich Mama und Papa.“

Jedes Kind ist einzigartig und sollte so angenommen werden wie es ist. Betrachtet man unser gesellschaftliches Wertesystem, indem LeistungsfĂ€higkeit, Konkurrenzdenken und eine Fokussierung auf logische und sachliche Inhalte wichtiger Bestandteil sind, fallen hochsensible Kinder, die hĂ€ufig sehr kreativ und fantasiereich sind, aus dem System. Sie passen dann nicht dazu. FĂŒr Eltern eine bedeutsame Aufgabe, hier die besondere FĂ€higkeit und Gabe des hochsensiblen Kindes zu schĂ€tzen und zuzulassen, sodass das Kind sein Potential entfalten kann. Auch ist es hilfreich, die besondere Gabe hochsensibler Kinder als ein Geschenk zu verstehen. Ein Geschenk, dass in unserer schnelllebigen Welt so heilsam ist, Menschen die mit Ihrer Empfindsamkeit, dem intuitiven ErspĂŒren von Details und Emotionen, tiefen Reflexionen und einem Denken in großen ZusammenhĂ€ngen sowie hoher KreativitĂ€t unverzichtbar sind.

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Erst nach langem ErklĂ€ren und dem gemeinsamen Betrachten der Schuhmatte auf der falschen Seite lĂ€sst sich mein Sohn dazu bewegen, hineinzugehen. Als Eltern eines hochsensiblen Kindes versuchen wir jeden Tag bewusst innezuhalten und uns klarzumachen, wenn es fĂŒr uns wieder nicht schnell genug geht und wir ungeduldig werden, was HochsensibilitĂ€t bedeutet: jeden Tag, jede Stunde, jede Minute nimmt das Gehirn unseres Sohnes viel mehr Reize und Informationen auf als das anderer Kinder. Im Alltag achten hochsensible Kinder oft auf unzĂ€hlige Dinge, registrieren kleinste VerĂ€nderungen und erkennen winzige Details, die anderen in der Regel nicht auffallen. Oft stellen sie auch außergewöhnlich kluge Fragen, sodass sich viele Eltern nicht erklĂ€ren können, was in den Kindern vor sich geht. Hochsensible Kinder sehen, hören, riechen und fĂŒhlen stĂ€rker und intensiver als ihre nicht hochsensiblen Altersgenossen. Auch die Reaktionen auf Ă€ußere Faktoren wie grelles Licht, laute GerĂ€usche, starke GerĂŒche, WĂ€rme und KĂ€lte, Hunger und Durst oder auch VerĂ€nderungen in vertrauten AblĂ€ufen oder auf Druck sind viel heftiger und ausgeprĂ€gter. Wissenschaftlich erforscht wurde, dass das Nervensystem der meisten Menschen eine Art Filter hat, der wichtige von unwichtigen Informationen trennt. Bei Hochsensiblen scheint es diesen Filter so nicht zu geben. Sie werden auch als „VielfĂŒhler“ bezeichnet. Wozu das fĂŒhrt, kann sich jeder vorstellen: Irgendwann ist die Grenze erreicht und das Gehirn ist ĂŒberfordert. Denn die FĂ€higkeit mehr SinneseindrĂŒcke aufnehmen zu können bedeutet gleichzeitig, mehr SinneseindrĂŒcke verarbeiten zu mĂŒssen. Das Ergebnis ist eine schnellere Überreizung durch zu viele ungefilterte Informationen. Auf diese Überreizung reagieren die Kinder hĂ€ufig mit Aggression oder RĂŒckzug, um sich zu schĂŒtzen.

Es ist nicht immer einfach, auf die BedĂŒrfnisse von hochsensiblen Kindern passend zu reagieren. Damit ĂŒberhaupt eine solche Reaktion erfolgen kann, ist es wichtig, sein Kind wirklich kennenzulernen. Um sein Kind kennenzulernen, muss man es beobachten und ganz fĂŒr das Kind da sein. Im Alltag werden oft viele Dinge nebenher erledigt, sei es aufrĂ€umen, kochen, am Smartphone Zeit verbringen, etc. Jedoch ist es unerlĂ€sslich, nicht nur in der NĂ€he zu sein, sondern voll und ganz da zu sein und sich auf das Kind einzulassen. Oft sind es nur kleine Gesten oder eine verĂ€nderte Mimik, mit der uns das Kind zeigt, wie es ihm geht und was es braucht. Anfangs fĂŒhlt man sich bisweilen wie ein SeiltĂ€nzer, der auf einem schmalen Seil versucht die Balance zu halten. Auf der einen Seite möchte und muss man sein Kind an andere Menschen und ungewohnte Situationen gewöhnen. Auf der anderen Seite sollte dies nicht in einer völligen Überforderungssituation und ReizĂŒberflutung enden.

Im Laufe der Zeit können Eltern durch das Kennenlernen ihres Kindes immer besser einschĂ€tzen, wie das Kind auf verschiedene Situationen reagiert und somit in der Gestaltung der Tages-bzw. Freizeitplanung möglichst wenige herausfordernde Situationen hintereinanderlegen. Oft ist der „normale“ Kindergarten- oder Schultag fĂŒr hochsensible Kinder bereits anstrengend genug.

FĂŒr die Entfaltung der besonderen Gabe hochsensibler Kinder spielen auch Raum und Zeit eine bedeutende Rolle. Sie haben ihr eigenes Tempo und benötigen ausreichend Zeit und Raum fĂŒr Ruhepausen. Durch die Flut der tĂ€glichen Informationen brauchen hochsensible Kinder trotz einer in der Regel sehr raschen Auffassungsgabe lĂ€nger, um gewonnene Erkenntnisse umfassend zu verarbeiten. Dies liegt in der tiefen und vielschichtigen Verarbeitung von Informationen, die auf mehreren Ebenen des Gehirns geordnet und komplex verknĂŒpft werden.

Wie kann man als Eltern sein Kind unterstĂŒtzen?

Dazu eine kleine Hilfestellung, da es das Pauschalrezept fĂŒr den Umgang mit hochsensiblen Kindern nicht gibt:

  • je gelassener und klarer die Eltern sind, desto entspannter kann das Kind sein. Hier sind die Eltern gefragt, sich selbst zu reflektieren.ein strukturierter Alltag und Rituale geben dem Kind Sicherheit, so wird der Tagesablauf ein StĂŒck weit vorhersehbar und es mĂŒssen nicht stĂ€ndig neue Impulse verarbeitet werden.
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  • LĂ€uft beispielsweise das Zubettgehen jeden Tag anders ab, ist das ein zusĂ€tzlicher Reiz, der ein hochsensibles Kind ĂŒberfordern kann. Durch die Strukturierung des Alltags findet das Kind einen Rahmen, in dem es sich frei bewegen und wohlfĂŒhlen kann, ohne sich stĂ€ndig aufs Neue entscheiden zu mĂŒssen.
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  • das Kind in seinem GefĂŒhl abholen, damit es sich verstanden und angenommen fĂŒhlt. Das funktioniert auch schon im Kleinkindalter, indem der jeweilige GefĂŒhlszustand fĂŒr das Kind formuliert wird, z.B. „jetzt Ă€rgerst du dich“ oder „du bist traurig“.
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  • das Kind im Umgang mit Intuition und Empathie unterstĂŒtzen, da sich hochsensible Kinder oft die Sorgen anderer aufladen und zu eigen machen und helfen die Verantwortung zu begrenzen: „Darum kĂŒmmern sich Mama und Papa.“

Jedes Kind ist einzigartig und sollte so angenommen werden wie es ist. Betrachtet man unser gesellschaftliches Wertesystem, indem LeistungsfĂ€higkeit, Konkurrenzdenken und eine Fokussierung auf logische und sachliche Inhalte wichtiger Bestandteil sind, fallen hochsensible Kinder, die hĂ€ufig sehr kreativ und fantasiereich sind, aus dem System. Sie passen dann nicht dazu. FĂŒr Eltern eine bedeutsame Aufgabe, hier die besondere FĂ€higkeit und Gabe des hochsensiblen Kindes zu schĂ€tzen und zuzulassen, sodass das Kind sein Potential entfalten kann. Auch ist es hilfreich, die besondere Gabe hochsensibler Kinder als ein Geschenk zu verstehen. Ein Geschenk, dass in unserer schnelllebigen Welt so heilsam ist, Menschen die mit Ihrer Empfindsamkeit, dem intuitiven ErspĂŒren von Details und Emotionen, tiefen Reflexionen und einem Denken in großen ZusammenhĂ€ngen sowie hoher KreativitĂ€t unverzichtbar sind.

Lots of Love and Light
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