Fünf Impulse, sich zu entschuldigen
Erstens: Dankbarkeit. Auch wenn dieser Schritt auf den ersten Blick seltsam anmutet - sich in Dankbarkeit zu üben, versetzt uns in eine konstruktive Stimmung. Wir dürfen uns fragen: Was hat mich die Streitsituation gelehrt? Vielleicht haben wir in den Stunden und Tagen nach der Verletzung vielmehr über uns und unser Umfeld reflektiert, als wir es sonst getan hätten. Setzen wir das wohlwollend und auf liebevolle Weise für uns um, ergibt sich eine einzigartige Chance auf Wachstum. Sich mit dieser Intention an die entsprechende Person zu wenden, ebnet uns den Weg in das Herz des Gegenübers. „Danke, dass du mich auf diese Schwachstelle hingewiesen hast“, ist ein wunderbar versöhnlicher Einstieg in ein klärendes Gespräch, das die Beziehung auf ein neues Level heben kann.
Zweitens: Das geschriebene Wort. Das Wort „Verzeihung“ will seinen Weg ganz und gar nicht über die Lippen finden? Vielleicht ist das Verfassen eines Briefes das richtige Mittel, verzeihliche Worte zu finden. Abseits alltäglicher Formen von (elektronischen) Mitteilungen als SMS, WhatsApp oder Mail, erwirkt ein handgeschriebener Brief tief gehende Aufmerksamkeit. Die Wahl einer schönen Karte oder Briefpapiers zeigen dem*der Empfänger, dass wir uns Gedanken über den richtigen Weg der Entschuldigung gemacht haben. Das Formulieren aufrichtiger Zeilen ist schon in sich wirkungsvoll und unsere Sätze erfahren alleine durch unsere Handschrift auf Papier ein besonderes Maß an Ernsthaftigkeit.
Drittens: Eine Geste sagt mehr als tausend Worte. So lange wir echt und authentisch bleiben, erfordert eine Entschuldigung keiner großen Reden. Wir können auch mittels entsprechender Gesten Wirkung erzielen und um Verzeihung bitten. Wir transportieren dadurch nonverbal, dass wir unseren Fehler eingesehen haben - wir können das, was wir gesagt oder getan haben, nicht ungeschehen machen, aber wir können unseren Freundschaften und Beziehungen neue Situationen schenken und diese dadurch mit neuer positiver Energie aufladen. Was bereitet meine*r Freund große Freude? Wo kann ich meiner*m Kollege unter die Arme greifen? Bestimmt fällt uns eine Möglichkeit ein, bei der wir kraft einer Geste unser Wohlwollen und unsere Intention unter Beweis stellen können.
Viertens: Die Energie eines Tages nutzen. Vielleicht wissen wir bereits, wie und mit welchen Worten wir um Vergebung bitten wollen. Doch fehlt uns der gewisse Aufhänger oder Ansatzpunkt. Hier kann das Nutzen kollektiver Energien besonders wertvoll sein. Planetarische Konstellationen laden Tage mit Qualitäten auf, die auch ein Vorhaben zur Entschuldigung begünstigen können. Aber auch ganz „irdische“ Anlässe können günstige Momente für unser Bestreben sein: Die Adventszeit und Weihnachtsfeiertage sind zum Beispiel in der christlich geprägten Gesellschaft Tage der Einkehr und verleihen unserem Umfeld Sanftmut und Empfänglichkeit für Entschuldigungen. Ein Geburtstag oder ein Tag, der für die Beziehung zu dem entsprechenden Menschen von Bedeutung ist, können unsere Entschuldigung außerdem mit besonderem Wert versehen und unser Bestreben, um Verzeihung zu bitten, untermauern.