Eine gewisse Grundanspannung sorgt dafür, dass wir aufmerksam und konzentriert den Anforderungen des Alltags gewachsen sind. Rufen wir jedoch dauerhaft ein Leistungspensum auf hohem Niveau ab, stellen dabei eigene Bedürfnisse zurück und überstiegen eigene Ressourcen, kann uns der Leistungsdruck schaden.
Was treibt uns derart an und bringt uns dazu, unsere eigenen Grenzen zu missachten?
Auch hier übernehmen unsere meist unbewussten Automatismen das Ruder. Glaubenssätze, die wir in uns tragen sowie gesellschaftliche Erwartungen lassen uns in diesen Situationen nach einem wiederkehrenden Muster handeln. Eine weitere wichtige Rolle spielt die Digitalisierung. Da wir heute via Smartphone theoretisch immer erreichbar sind, verschwimmen Arbeit und Freizeit miteinander. Wollen wir abschalten, müssen wir uns, anders als früher, aktiv und bewusst von der Arbeit abgrenzen, also unseren eigenen Bedürfnisse und Grenzen Raum geben.
Auch bei diesem Aspekt dürfen wir uns ein Beispiel an den Kindern nehmen und wieder geht es um Präsenz. Während Multitasking oft als etwas Positives angesehen wird und Menschen, die nicht mindestens fünf Dinge gleichzeitig machen, belächelt werden, sollten wir uns bewusst machen, dass die Multitasking-Mentalität unserer Gesellschaft uns ständig aus dem Hier und Jetzt reißt. Schließlich genügt bereits eine einzige Sache, ein klitzekleines To Do oder eine unbedeutende Handlung, um uns aus dem Jetzt zu katapultieren. Wie sollen wir präsent sein, wenn wir uns mehrere Dinge parallel widmen?
Kinder richten ihren Fokus immer auf eine einzige Sache, genießen sie, erleben sie und kosten sie aus. Wir Erwachsenen dürfen uns demgegenüber immer wieder vor Augen führen, dass wir in unserem Verstand verloren gehen können und wir uns nur dadurch aus seinen Fängen befreien können, wenn wir uns im Hier und Jetzt verankern. Wie wäre es also damit, wenn du dich fünf Mal am Tag ganz bewusst auf deinen Atem konzentrierst, anstatt auf fünf Aufgaben gleichzeitig. Atme tief ein und aus, lausche auf die Geräusche, die dich umgeben und tauche in die Tiefen des Jetzt ein. Spüre, wie es sich gerade in dir anfühlt, bist du ruhig und entspannt oder getrieben und gestresst?
Lasst uns alle gemeinsam mehr Bewusstheit in die Welt tragen und uns ein Beispiel an (unseren) Kindern nehmen. Denn sie sind die wahren Vorbilder!
Wir würden uns riesig freuen, wenn du uns in einem Kommentar verrätst, was deine Tipps oder Tools sind, um dich im Hier und Jetzt zu verankern. Vielleicht hast du aber auch eine kleine Anekdote für uns, was dich (deine) Kinder bereits gelehrt haben.