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Spiritueller Lifestyle
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17.12.2022

Alles ist göttlich: Auf der Suche nach dem Sinn

Was für ein Herbst: Die Scorpio - Season mit ihrer kompromisslosen Transformationskraft, die Eclipse Season mit ihrem enormen Potenzial für Bewusstwerdung und Wachstum und jetzt – besser hätte es sich das Universum nicht ausdenken können – die visionäre, spirituelle Kraft des Schützen, die uns erkennen lässt, wofür alles gut war.
Phi mit Team

So sind wir geführt auf dem Weg von der Dunkelheit ins Licht, als menschliche und als göttliche Wesen. Wie wir das große Mysterium in uns selbst erleben und dadurch Sinn und Bedeutung im Schmerz erkennen.

Wir wissen nicht, was der Ursprung des Universums ist. In Wahrheit wissen wir wirklich nur sehr wenig über das Mysterium des Lebens. Doch die Suche nach Antworten, nach Erkenntnis und der Wunsch nach tiefgründiger Begegnung mit dem Absoluten ist seit vielen Jahrtausenden ein wesentlicher Teil der menschlichen Erfahrung. Wir versuchen, eine Bedeutung im Leben zu finden, die tiefer liegt, als der Verstand es je begreifen oder erklären könnte. Der Wunsch nach Verbundenheit mit dem Ursprung allen Seins, mit der Quelle der Natur, der Schöpfung allen Lebens. Mit der Erfahrung göttlicher, bedingungsloser Liebe in uns selbst.

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Was die Menschheit seit Jahrtausenden wahrnimmt

Uralte Traditionen von quer über den Globus lebenden indigenen Stämmen zeugen von einer solchen Anbindung. In der peruanischen Inkastadt Machu Picchu beispielsweise steht ein Bauwerk, eine Art Kalender, das exakt nach den Konstellationen und ihren Bewegungen am Firmament ausgerichtet ist. Aus dem 15. Jahrhundert. Mit einer solchen Präzision, die der modernen Technologie in nichts nachsteht. Die Beobachtung der Natur, ihrer Phänomene und mystischen Erscheinungsformen gibt unserer Spezies seit Menschengedenken Anhaltspunkte und Möglichkeiten, aus dem sinnlich Wahrnehmbaren einen tieferen Sinn zu ziehen. In unzähligen spirituellen Traditionen und mystischen Weisheitslehren sucht der Mensch nach Antworten auf die große Frage nach dem Einen. Nein, wir werden sie auch in diesem Artikel nicht restlos klären können – aber erkunden, wie wir unsere Wahrnehmung dafür schärfen und in unserem Alltag mit dem Göttlichen in bewussten Kontakt treten können.

Alle großen spirituellen Lehren erzählen uns von der Innenschau als wesentliche Praxis, um das Selbst als Manifestation von Bewusstsein zu erkunden und damit eine tiefe Verbundenheit mit der Schöpfung und dem Kosmos zu erfahren. Schon in der Frühzeit, als wir noch jagten und sammelten, stellten Schamanen die Verbindung zwischen der materiellen und der spirituellen Wirklichkeit her. Viele Archäologen sind davon überzeugt, dass unsere frühesten Vorfahren bereits meditative Zustände gekannt haben.

Im Zen – einer späteren Strömung des Theravada-Buddhismus, die sich zunächst in China und dann in Japan fortgesetzt und etabliert hat – versuchen die Mönche, ihren Geist von allen irdischen Zielen, von jeglicher Absicht und jeglicher Anspannung zu lösen und sich voll auf ihre natürliche Intuition zu fokussieren. Und im achtgliedrigen Pfad des Yoga nach Patanjali erfährt der Praktizierende Samadhi – die tiefe Verbundenheit mit dem All-Einen – durch die hingebungsvolle Praxis innerer Sammlung, ethischer Grundprinzipien, körperlicher Übungen, der Kontrolle des Atems und meditativer Versenkung. Auch Jesus soll sich regelmäßig in der Innenschau geübt haben. Von Meditation liest man nur deshalb kaum etwas in der Bibel, weil die Kirche als Vermittler zwischen Mensch und Gott kein großes Interesse daran hat, dass der Mensch die göttliche Erfahrung in sich selbst macht.

Wie außen, so innen

Es liegt also die Vermutung nahe, dass die Erfahrung des Göttlichen sowohl da draußen am Sternenhimmel als auch in uns selbst möglich ist. Man muss keiner Religion angehören und keinem Dogma folgen, um diese Verbundenheit mit dem großen Geist, der kosmischen Intelligenz, tiefer und tiefer in sich selbst zu erfahren. Im Gegenteil, je offener und undogmatischer wir uns der Innenschau annähern, je freier unsere meditative Praxis von Erwartungen ist, umso mehr werden wir von jener Essenz entdecken, auf die alle Religionen und spirituellen Lehren hinzudeuten suchen. Die treibende Kraft hinter den forschenden Bestrebungen ist die Neugierde, zu erfahren: Wer oder was bin ich wirklich?

Siddharta Gautama, der später zum Buddha wurde und den Buddhismus begründete, hat bereits 500 vor Christus erkannt, dass der Weg zur Erleuchtung – zur Freiheit von allem Leid – nicht darin besteht, den Schmerz aus dem Leben zu verbannen, sondern ihn als Teil des Lebens zu akzeptieren und seine Identifikation mit ihm zu lösen. Wie das gelingen kann? Indem wir uns darin üben, die Bewertungen des Verstandes nicht ständig für bare Münze zu nehmen. Natürlich, eine seiner Aufgaben ist es, unser Überleben zu sichern, Gefahren einzuschätzen und uns ein möglichst komfortables und sicheres Leben zu ermöglichen. Deshalb bewertet der denkende Verstand ständig in gut und schlecht, in gefährlich und sicher, in schön und hässlich, in angenehm und unangenehm. Die Bewertung ist nicht das Problem, unsere Identifikation mit der Bewertung schon. Genau darin liegt die Ursache von Leid. Wenn wir in der Beschreibung noch einen Schritt weiter gehen wollen: nicht die Empfindung an sich tut weh, sondern unsere Bewertung der Empfindung als Schmerz und die Identifikation damit. Wenn du Traurigkeit in dir wahrnimmst, fühlst du dich dann traurig oder bist du traurig? Wenn du dich ärgerst, fühlst du dich verärgert oder bist du verärgert?

Wie steht das in Bezug zur aktuellen Astro-Season?

Schmerzvolle Erfahrungen sind oft wesentlicher Bestandteil von Transformationsprozessen. Gefolgt von dem tiefgründigen Wunsch, Grundlegendes ändern zu wollen. Eine Energie, mit der uns die noch nicht lange zurückliegende Skorpion-Zeit im Übermaß versorgt hat. Zusätzlich überschwemmte die Eclipse Season viele von uns mit schweren Gefühlen wie Schmerz und Traurigkeit. Kurzum: eine für viele von uns sehr heftige Zeit liegt hinter uns. Nun lädt uns die starke, spirituelle Kraft des Schützen dazu ein, im Erlebten einen tieferen Sinn zu entdecken. Ein erster Schritt kann die Wahrnehmung sein, dass auch im Schmerz das Göttliche steckt – wie könnte es auch anders sein?

Wer erkennt, dass das Leben an sich und alles sich darin Befindliche göttlichen Ursprungs ist, der öffnet die Türe zum wundersamen Raum des inneren Friedens – des in-Frieden-Seins mit dem Leben. All seine schmerzhaften Verwerfungen und unverständlichen Spielweisen inklusive. Was folgt, ist die Akzeptanz all dessen, was ist. Und ein tiefes Vertrauen in den Lauf der Dinge.

„Vertrauen ist nicht der Glaube, dass alles gut wird. Vertrauen ist das Wissen, dass alles gut ist – ob ich es verstehe oder nicht.“

- Osho -

Nennen wir es Urvertrauen

Wenn du möchtest, gerne auch Vertrauen ins Universum oder in Gott – die Worte sind letztlich egal. Was zählt, ist die Energie dahinter und das, was sie dir im Leben ermöglicht. Das Gefühl der Verbundenheit mit etwas unendlich viel Größerem, der untrennbare Teil des unendlichen Mysteriums, der wir als menschliche Wesen sind. Die Erkenntnis, dass Mensch und Natur eins sind. So klein und unfassbar grenzenlos zugleich. Diese Weite in deinem Bewusstsein kann dir dabei helfen, die Opferhaltung aufzugeben – du bemitleidest dich nicht mehr länger aufgrund äußerer Umstände, sondern erkennst sie als Einladung des Lebens an, dich zu entwickeln, zu wachsen, stärker und weiser zu werden. Ist es das, was sie mit der Liebe Gottes gemeint haben?

Könnte dann nicht ausnahmslos jede Erfahrung, die wir im Leben machen, dazu helfen, uns immer weiter zu dem Menschen zu entwickeln, der wir wirklich sind? Unser authentisches Sein zu entdecken und zu entfalten und damit dem Göttlichen in uns selbst Ausdruck zu verleihen?

Was passiert gerade, wenn du diese Zeilen liest? Spürst du, wie sie dich bestärken? Erkennst du, dass alles im Leben für dich geschieht und nichts gegen dich, weil das Göttliche in allem ist und in jedem Schmerz ein Schatz steckt? Leidensprozesse werden damit zu einer Riesenchance für Wandel und Transformation. Nie wieder Opfer sein, stattdessen Gestalter:in des eigenen Weges im Einklang mit einem größeren Plan des Universums, den wir weder durchblicken noch vollständig begreifen können. Müssen wir auch nicht. Urvertrauen genügt, um in unsere Schöpfer:innenkraft zu finden. Die Schöpferin, der Schöpfer sein – welch göttliche Qualität wir da in uns tragen.

Präsenz öffnet die Türe zur göttlichen Erfahrung

Bewusstheit ist das Licht, das die innere Dunkelheit erhellt – wie groß der Schmerz auch ist. Bewusst zu erleben, was sich dir zeigt, ermöglicht dir nicht nur eine kostbare Erfahrung, auf die du später zurückgreifen kannst. Sondern hilft dir dabei, den Schatz im Schmerz zu erkennen, das Potenzial für inneren Wandel, die Chance für Wachstum, deinen nächsten Entwicklungsschritt, zu dem dich das Leben gerade auffordert – hin zu dem Menschen, der du wirklich bist. Der Schlüssel zu Bewusstheit ist Präsenz. Das bedingungslose Hier-Sein mit allem, was ist. Spirituelle Praxis ist damit nicht nur das stille Sitzen, Yoga-Übungen, Räuchern oder Zeit mit deinem Lieblingskartendeck zu verbringen. Alles kann deine spirituelle Praxis sein – wenn du dir erlaubst, den inneren Raum dafür zu öffnen und dabei völlig präsent zu sein. Ohne etwas zu suchen oder zu erwarten, sondern zu beobachten, was sich dir zeigt. Ob beim Aufräumen, Geschirrabwaschen, beim Zähneputzen oder bei einem Gespräch spielt keine Rolle. Diese vier Wege helfen dir, im Alltag präsenter zu sein und das Göttliche in dir und um dich herum zu erfahren. Nimm dir täglich Zeit dafür und du wirst merken, wie sich deine alltäglichen Erfahrungen von Selbstverständlichkeiten zu einem höheren Bewusstsein hin entwickeln.

1. Körperwahrnehmung

Die Erfahrung des menschlichen Lebens macht deine Seele in deinem und durch deinen Körper. Ihn wahrhaftig zu bewohnen ist eines der größten Geschenke, das du dir selbst machen kannst. Nimm deinen Körper so oft wie möglich von innen heraus wahr. Spüre jede noch so kleine Empfindung. Nimm Emotionen wie Schmerz, Traurigkeit oder auch Freude und Dankbarkeit als willkommene Gelegenheiten wahr, deinen Körper zu scannen und sie wertfrei zu fühlen. Wenn du zuhörst, stelle dir vor, wie dein ganzer Körper zuhört. Sei zuhause in dir selbst.

2. Atmung

Atmung ist Wahrheit im Hier und Jetzt. Du kannst weder in der Zukunft atmen noch in der Vergangenheit. So oft du daran denkst, richte untertags deine ungeteilte Aufmerksamkeit auf deine Atmung, nimm ein paar bewusste Atemzüge und gönne dir diese Augenblicke der vollkommenen Präsenz, in denen es nichts für dich zu tun gibt, außer hier zu sein. Wenn du möchtest, lasse dich zu unregelmäßigen Zeiten quer über den Tag verteilt von einem Wecker daran erinnern.

3. Stille

Stille ist die Sprache der Präsenz, durch die sich das Göttliche mitteilt. Nimm dir täglich Zeit für Stille und Kontemplation und tauche ein in die grenzenlose Tiefe dieses einen, ewigen Augenblicks.

4. Natur

Lasse dich berühren von diesem unbeschreiblichen Wunder des Lebens, das du in so vielen Formen und Farben in der Natur wahrnehmen kannst. Lasse alle Ablenkungen zuhause und erlebe mit allen Sinnen. Berühre die Rinde eines Baumes, gehe achtsam über den Erdboden, fühle die Wirkung der Schwerkraft auf deinen Körper, höre alle Klänge gleichzeitig, spüre die Sonne auf deiner Haut, halte inne und fühle, wie du ein untrennbarer Teil des großen Mysteriums bist.

Ich hoffe sehr, dass dich dieser Artikel dazu inspiriert hat, dem Göttlichen in dir noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken und den tieferliegenden Sinn von kosmischen und energetischen Schwerpunkten für dich zu erkennen. Teile in den Kommentaren mit uns, was du dir aus dem Artikel mitnimmst, welche Praxis dir besonders zusagt und welche Erfahrungen du damit in deinem Leben bereits gesammelt hast. Ich freue mich, von dir zu lesen.

PhiMa-Kolumnist

Jakob Horvat

Jakob ist Transformationscoach und Meditationstrainer, außerdem digitaler Nomade, Host des Podcasts "Thousand First Steps" und Autor von "Weltnah".

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Was die Menschheit seit Jahrtausenden wahrnimmt

Uralte Traditionen von quer über den Globus lebenden indigenen Stämmen zeugen von einer solchen Anbindung. In der peruanischen Inkastadt Machu Picchu beispielsweise steht ein Bauwerk, eine Art Kalender, das exakt nach den Konstellationen und ihren Bewegungen am Firmament ausgerichtet ist. Aus dem 15. Jahrhundert. Mit einer solchen Präzision, die der modernen Technologie in nichts nachsteht. Die Beobachtung der Natur, ihrer Phänomene und mystischen Erscheinungsformen gibt unserer Spezies seit Menschengedenken Anhaltspunkte und Möglichkeiten, aus dem sinnlich Wahrnehmbaren einen tieferen Sinn zu ziehen. In unzähligen spirituellen Traditionen und mystischen Weisheitslehren sucht der Mensch nach Antworten auf die große Frage nach dem Einen. Nein, wir werden sie auch in diesem Artikel nicht restlos klären können – aber erkunden, wie wir unsere Wahrnehmung dafür schärfen und in unserem Alltag mit dem Göttlichen in bewussten Kontakt treten können.

Alle großen spirituellen Lehren erzählen uns von der Innenschau als wesentliche Praxis, um das Selbst als Manifestation von Bewusstsein zu erkunden und damit eine tiefe Verbundenheit mit der Schöpfung und dem Kosmos zu erfahren. Schon in der Frühzeit, als wir noch jagten und sammelten, stellten Schamanen die Verbindung zwischen der materiellen und der spirituellen Wirklichkeit her. Viele Archäologen sind davon überzeugt, dass unsere frühesten Vorfahren bereits meditative Zustände gekannt haben.

Im Zen – einer späteren Strömung des Theravada-Buddhismus, die sich zunächst in China und dann in Japan fortgesetzt und etabliert hat – versuchen die Mönche, ihren Geist von allen irdischen Zielen, von jeglicher Absicht und jeglicher Anspannung zu lösen und sich voll auf ihre natürliche Intuition zu fokussieren. Und im achtgliedrigen Pfad des Yoga nach Patanjali erfährt der Praktizierende Samadhi – die tiefe Verbundenheit mit dem All-Einen – durch die hingebungsvolle Praxis innerer Sammlung, ethischer Grundprinzipien, körperlicher Übungen, der Kontrolle des Atems und meditativer Versenkung. Auch Jesus soll sich regelmäßig in der Innenschau geübt haben. Von Meditation liest man nur deshalb kaum etwas in der Bibel, weil die Kirche als Vermittler zwischen Mensch und Gott kein großes Interesse daran hat, dass der Mensch die göttliche Erfahrung in sich selbst macht.

Wie außen, so innen

Es liegt also die Vermutung nahe, dass die Erfahrung des Göttlichen sowohl da draußen am Sternenhimmel als auch in uns selbst möglich ist. Man muss keiner Religion angehören und keinem Dogma folgen, um diese Verbundenheit mit dem großen Geist, der kosmischen Intelligenz, tiefer und tiefer in sich selbst zu erfahren. Im Gegenteil, je offener und undogmatischer wir uns der Innenschau annähern, je freier unsere meditative Praxis von Erwartungen ist, umso mehr werden wir von jener Essenz entdecken, auf die alle Religionen und spirituellen Lehren hinzudeuten suchen. Die treibende Kraft hinter den forschenden Bestrebungen ist die Neugierde, zu erfahren: Wer oder was bin ich wirklich?

Siddharta Gautama, der später zum Buddha wurde und den Buddhismus begründete, hat bereits 500 vor Christus erkannt, dass der Weg zur Erleuchtung – zur Freiheit von allem Leid – nicht darin besteht, den Schmerz aus dem Leben zu verbannen, sondern ihn als Teil des Lebens zu akzeptieren und seine Identifikation mit ihm zu lösen. Wie das gelingen kann? Indem wir uns darin üben, die Bewertungen des Verstandes nicht ständig für bare Münze zu nehmen. Natürlich, eine seiner Aufgaben ist es, unser Überleben zu sichern, Gefahren einzuschätzen und uns ein möglichst komfortables und sicheres Leben zu ermöglichen. Deshalb bewertet der denkende Verstand ständig in gut und schlecht, in gefährlich und sicher, in schön und hässlich, in angenehm und unangenehm. Die Bewertung ist nicht das Problem, unsere Identifikation mit der Bewertung schon. Genau darin liegt die Ursache von Leid. Wenn wir in der Beschreibung noch einen Schritt weiter gehen wollen: nicht die Empfindung an sich tut weh, sondern unsere Bewertung der Empfindung als Schmerz und die Identifikation damit. Wenn du Traurigkeit in dir wahrnimmst, fühlst du dich dann traurig oder bist du traurig? Wenn du dich ärgerst, fühlst du dich verärgert oder bist du verärgert?

Wie steht das in Bezug zur aktuellen Astro-Season?

Schmerzvolle Erfahrungen sind oft wesentlicher Bestandteil von Transformationsprozessen. Gefolgt von dem tiefgründigen Wunsch, Grundlegendes ändern zu wollen. Eine Energie, mit der uns die noch nicht lange zurückliegende Skorpion-Zeit im Übermaß versorgt hat. Zusätzlich überschwemmte die Eclipse Season viele von uns mit schweren Gefühlen wie Schmerz und Traurigkeit. Kurzum: eine für viele von uns sehr heftige Zeit liegt hinter uns. Nun lädt uns die starke, spirituelle Kraft des Schützen dazu ein, im Erlebten einen tieferen Sinn zu entdecken. Ein erster Schritt kann die Wahrnehmung sein, dass auch im Schmerz das Göttliche steckt – wie könnte es auch anders sein?

Wer erkennt, dass das Leben an sich und alles sich darin Befindliche göttlichen Ursprungs ist, der öffnet die Türe zum wundersamen Raum des inneren Friedens – des in-Frieden-Seins mit dem Leben. All seine schmerzhaften Verwerfungen und unverständlichen Spielweisen inklusive. Was folgt, ist die Akzeptanz all dessen, was ist. Und ein tiefes Vertrauen in den Lauf der Dinge.

„Vertrauen ist nicht der Glaube, dass alles gut wird. Vertrauen ist das Wissen, dass alles gut ist – ob ich es verstehe oder nicht.“

- Osho -

Nennen wir es Urvertrauen

Wenn du möchtest, gerne auch Vertrauen ins Universum oder in Gott – die Worte sind letztlich egal. Was zählt, ist die Energie dahinter und das, was sie dir im Leben ermöglicht. Das Gefühl der Verbundenheit mit etwas unendlich viel Größerem, der untrennbare Teil des unendlichen Mysteriums, der wir als menschliche Wesen sind. Die Erkenntnis, dass Mensch und Natur eins sind. So klein und unfassbar grenzenlos zugleich. Diese Weite in deinem Bewusstsein kann dir dabei helfen, die Opferhaltung aufzugeben – du bemitleidest dich nicht mehr länger aufgrund äußerer Umstände, sondern erkennst sie als Einladung des Lebens an, dich zu entwickeln, zu wachsen, stärker und weiser zu werden. Ist es das, was sie mit der Liebe Gottes gemeint haben?

Könnte dann nicht ausnahmslos jede Erfahrung, die wir im Leben machen, dazu helfen, uns immer weiter zu dem Menschen zu entwickeln, der wir wirklich sind? Unser authentisches Sein zu entdecken und zu entfalten und damit dem Göttlichen in uns selbst Ausdruck zu verleihen?

Was passiert gerade, wenn du diese Zeilen liest? Spürst du, wie sie dich bestärken? Erkennst du, dass alles im Leben für dich geschieht und nichts gegen dich, weil das Göttliche in allem ist und in jedem Schmerz ein Schatz steckt? Leidensprozesse werden damit zu einer Riesenchance für Wandel und Transformation. Nie wieder Opfer sein, stattdessen Gestalter:in des eigenen Weges im Einklang mit einem größeren Plan des Universums, den wir weder durchblicken noch vollständig begreifen können. Müssen wir auch nicht. Urvertrauen genügt, um in unsere Schöpfer:innenkraft zu finden. Die Schöpferin, der Schöpfer sein – welch göttliche Qualität wir da in uns tragen.

Präsenz öffnet die Türe zur göttlichen Erfahrung

Bewusstheit ist das Licht, das die innere Dunkelheit erhellt – wie groß der Schmerz auch ist. Bewusst zu erleben, was sich dir zeigt, ermöglicht dir nicht nur eine kostbare Erfahrung, auf die du später zurückgreifen kannst. Sondern hilft dir dabei, den Schatz im Schmerz zu erkennen, das Potenzial für inneren Wandel, die Chance für Wachstum, deinen nächsten Entwicklungsschritt, zu dem dich das Leben gerade auffordert – hin zu dem Menschen, der du wirklich bist. Der Schlüssel zu Bewusstheit ist Präsenz. Das bedingungslose Hier-Sein mit allem, was ist. Spirituelle Praxis ist damit nicht nur das stille Sitzen, Yoga-Übungen, Räuchern oder Zeit mit deinem Lieblingskartendeck zu verbringen. Alles kann deine spirituelle Praxis sein – wenn du dir erlaubst, den inneren Raum dafür zu öffnen und dabei völlig präsent zu sein. Ohne etwas zu suchen oder zu erwarten, sondern zu beobachten, was sich dir zeigt. Ob beim Aufräumen, Geschirrabwaschen, beim Zähneputzen oder bei einem Gespräch spielt keine Rolle. Diese vier Wege helfen dir, im Alltag präsenter zu sein und das Göttliche in dir und um dich herum zu erfahren. Nimm dir täglich Zeit dafür und du wirst merken, wie sich deine alltäglichen Erfahrungen von Selbstverständlichkeiten zu einem höheren Bewusstsein hin entwickeln.

1. Körperwahrnehmung

Die Erfahrung des menschlichen Lebens macht deine Seele in deinem und durch deinen Körper. Ihn wahrhaftig zu bewohnen ist eines der größten Geschenke, das du dir selbst machen kannst. Nimm deinen Körper so oft wie möglich von innen heraus wahr. Spüre jede noch so kleine Empfindung. Nimm Emotionen wie Schmerz, Traurigkeit oder auch Freude und Dankbarkeit als willkommene Gelegenheiten wahr, deinen Körper zu scannen und sie wertfrei zu fühlen. Wenn du zuhörst, stelle dir vor, wie dein ganzer Körper zuhört. Sei zuhause in dir selbst.

2. Atmung

Atmung ist Wahrheit im Hier und Jetzt. Du kannst weder in der Zukunft atmen noch in der Vergangenheit. So oft du daran denkst, richte untertags deine ungeteilte Aufmerksamkeit auf deine Atmung, nimm ein paar bewusste Atemzüge und gönne dir diese Augenblicke der vollkommenen Präsenz, in denen es nichts für dich zu tun gibt, außer hier zu sein. Wenn du möchtest, lasse dich zu unregelmäßigen Zeiten quer über den Tag verteilt von einem Wecker daran erinnern.

3. Stille

Stille ist die Sprache der Präsenz, durch die sich das Göttliche mitteilt. Nimm dir täglich Zeit für Stille und Kontemplation und tauche ein in die grenzenlose Tiefe dieses einen, ewigen Augenblicks.

4. Natur

Lasse dich berühren von diesem unbeschreiblichen Wunder des Lebens, das du in so vielen Formen und Farben in der Natur wahrnehmen kannst. Lasse alle Ablenkungen zuhause und erlebe mit allen Sinnen. Berühre die Rinde eines Baumes, gehe achtsam über den Erdboden, fühle die Wirkung der Schwerkraft auf deinen Körper, höre alle Klänge gleichzeitig, spüre die Sonne auf deiner Haut, halte inne und fühle, wie du ein untrennbarer Teil des großen Mysteriums bist.

Ich hoffe sehr, dass dich dieser Artikel dazu inspiriert hat, dem Göttlichen in dir noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken und den tieferliegenden Sinn von kosmischen und energetischen Schwerpunkten für dich zu erkennen. Teile in den Kommentaren mit uns, was du dir aus dem Artikel mitnimmst, welche Praxis dir besonders zusagt und welche Erfahrungen du damit in deinem Leben bereits gesammelt hast. Ich freue mich, von dir zu lesen.

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Jakob ist Transformationscoach und Meditationstrainer, außerdem digitaler Nomade, Host des Podcasts "Thousand First Steps" und Autor von "Weltnah".

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